Farben und Bildschirm kalibrieren & kräftige Farben drucken

Als Designer aber auch als Laie, wenn man sich mal schnell etwas drucken will, steht man oft vor dem Problem, dass die Farben, die nachher aus dem Drucker kommen mit dem, das man zuvor auf dem Bildschirm gesehen hat, recht wenig zu tun haben. Problemfarben sind zum Beispiel ein kräftiges, dunkles blau, das dann mal schnell zu lila wird oder ein leuchtendes Pink, das nur auf dem Bildschirm leuchtet. Nachher ärgert man sich dann, vorher nicht aufgepasst zu haben. In diesem Artikel weise ich auf die gröbsten Fehler hin und gebe Tipps, wie man an das perfekte Druckerzeugnis gelangt.

Tipp Nr. 1 BILDSCHIRM KALIBRIEREN

Wenn der Monitor nicht richtig kalibriert ist, kann er die Farben nicht richtig darstellen, weil er nicht darüber infomriert ist, wie die Farben, die er ausgibt, letztendlich im menschlichen Auge ankommen. Deshalb ist es wichtig, den Monitor von Windows zu kalibrieren und ihn verbindlich auf Farbwerte festzulegen. Ein mitgelieferter Kalibrierungsassistent in Windows findet sich unter ->START->dccw.exe – Die Software führt automatisch durch den Assistenten und erklärt, was zu tun ist. Wichtig ist es dabei, die Anweisungen genau zu lesen. Wem die interne Kalibrierung nicht reicht kann auch auf externe  Soft- und Hardware zurückgreifen.

Tipp Nr. 2 GRAFIK IM CMYK MODUS ANLEGEN

Voreingestellt in vielen Grafikprogrammen und Bildbearbeitungssoftware ist häufig das RGB Format, mit dem auch ein Bildschirm arbeitet. Im Gegensatz zum CMYK Modus, der häufig in professioneller Layoutsofware bereits voreingestellt ist, eignet sich der RGB Modus nicht zum Drucken. Beide Modi unterscheiden sich darin, wie sie mit dem Mischen von Farben umgehen. Bereits in der Grundschule lernen Kinder, dass beim Mischen von Rotem, Blauem und Gelbem Licht, Weißes Licht entsteht. Das widerspricht aber der Wasserfarbkastenlehre, weil Rot, Blau und Gelb dann plötzlich braun oder schwarz ergeben. Da ein Drucker aber mit Farbe und nicht mit Licht arbeitet, ist es notwendig, dass der C (Cyan=Blau) M (Magenta=Rot) Y (Yellow=Gelb) K (auch S=Schwarz) (CMYK) Modus verwendet wird. Wenn dann eine Farbe definiert wird, lassen sich die 4 Farben mit Prozentangaben miteinander zu einer Farbe vermischen.

Tipp Nr. 3 FARBPROOF IN SOFTWARE AKTIVIEREN

Bei Adobe Software wie InDesign oder Photoshop ist es im Reiter “Ansicht” möglich, einen Farbproof einzuschalten und diesen dann ebenfalls individuell einzurichten. Wenn in einer Druckerei gedruckt wird, kann man dort nachfragen, mit welchem Standart die Drucker arbeiten und den Modus dann richtig einstellen. Auch das Papier im Untergrund kann modelliert werden, sodass der Proof einen realisitischen Eindruck vom späteren Druckerzeugnis liefert.

Tipp Nr.4 FARBENATLAS KAUFEN & VERWENDEN

Wer es ernst meint oder nur ein professionelles Ergebnis haben will, der sollte sich einen Farbatlas zulegen, wie zum Beispiel “Dumont’s Farbenatlas”. Auf mehreren 100 Seiten sind in tabellenartigem, gut strukturiertem Stil sämtliche Ausmischungen auf verschiedene Art und Weise in 10er Schritten beschrieben. Man sucht sich die Farbe aus, die nachher auf dem Druck abgebildet sein soll und gibt den digitalen Wert aus dem Atlas in das Grafikprogramm ein. Das ist wirklich eine tolle Sache und wer das nur einmal ausprobieren möchte, kann sich einen solchen Farbenatlas auch in der jeweiligen Stadtbücherrei ausleihen. (Köln hat ihn vermutlich da…)

Mit einem solchen Farbenatlas kann man auch ohne Risiko ein kräftiges Blau drucken, ohne dass es zu lila wird und es lässt sich schnell feststellen ob das Pink, das am Bildschirm so knallig wirkte, auch auf dem Papier zur Geltung kommt.

www.philipschopen.de – Grafikdesigner und Webdesigner aus Köln arbeitet mit dem Dumont’s Farbenatlas, damit Ihre Umsetzung perfekt wird.

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